Landesheimatspiele der Provinz Westfalen auf dem Hohenstein bei Witten
Die ehemalige Freilichtbühne auf dem Hohenstein
Das Spieljahr 1931
Im Jahr 1931 wurden zwei verschiedene Stücke im wöchentlichem Wechsel aufgeführt.
Die Festvorstellung mit dem Drama "Die Räuber" fand am 20. Mai 1931 vor geladenen Gästen statt.
Die erste öffentliche Aufführung war am Pfingstsonntag 24. Mai 1931.
Verwaltungsbericht der Stadt Witten 1931; Blome: 40 Jahre Stadtverwaltung
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Drama "Die Räuber" von Friedrich Schiller
Vorwort
Die vorliegende Bearbeitung von Schiller´s Jugenddrama "Die Räuber" folgt im großen und ganzen den Gepflogenheiten des Berufstheaters, duch die sich eine Art von fester Textüberlieferung bildete. Es lag keinerlei Veranlassung vor, der guten Überlieferung bei einer Bearbeitung für das Naturtheater in wesentlichen Dingen untreu zu werden. So glaube ich, dass die vorliegende Ausgabe eine würdige Wiederbelebung von Schiller´s grandiosem Jugendwerk darstellt, das in diesem Jahr seinen einhundertundfünfzigsten Entstehungstag feiert, und das trotz seines Alters im deutschen Volke immer wieder neu darsteht wie am ersten Tag.
Konrad Maria Krug
Frühjahr 1931
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1. Aufzug - 6. Auftritt - Bis in den Tod
Moor: Nun denn, so laßt und gehen! Fürchtet euch nicht vor Tod und Gefahr, denn über uns waltet ein unbeugsames Fatum!
"Die Räuber" Programmheft 1931, Seite 21
Mit dem zweiten Stück "Ein Sommernachtstraum" sollte versucht werden, das gesunkene Zuschauerinteresse zu steigern. Insgesamt gab es 35 Vorstellungen mit nur noch 40 Mitwirkenden.
Es gab auch Überlegungen bei Regen im Voss´schen Garten zu spielen. Beide Vorstellungen zählten zusammen nur noch 40.664 Besucher.
Verwaltungsbericht der Stadt Witten 1931; Blome: 40 Jahre Stadtverwaltung
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Lustspiel "Ein Sommernachtstraum" von William Shakespeare
Vorwort
Der Sommernachtstraum ist eins der bedeutensten Lustspiele Shakespeares. Auf den deutschen Theatern zeigt der "Sommernachtstraum" von allen Shakespeare-Stücken die größte Aufführungsziffer. Die vorliegende Ausgabe dieses Spiels folgt im großen und ganzen der Schlegel-Tieckschen Übersetzung und der fast durchgängig gespielten Bühnenbearbeitung von Ludwig Weber. Die Bearbeitung für das Naturtheater machte es allerdings notwendig, einzelne Längen zu kürzen und an verschiedenen Stellen um die Sinnfälligkeit des Ausdrucks willen andere Übersetzungen zu verwenden. Die meisterhafte poetische Übersetzung von Gundolf zu Grunde zu legen, konnte ich mich trotz der verlockenden Schönheit der Gundolfschen Verse nicht entschließen, da sie mir für den weiten Raum des Naturtheaters zu preziös zu sein scheint.
Ich glaube aber, dass die vorliegende Bearbeitung sowohl dem zarten Spiel Shakespeare´schen Geistes als auch den Ansprüchen des natürlichen Raumes von Wald und Wiese gerecht wird und zwar so, dass sich auch am lichten Tag der Zauber der Dichtung enthüllt und den Zuschauer in das Reich der Träume führt, als wäre es laue Sommernacht.
Konrad Maria Krug
Witten, im April 1931.
Ausschnittvergrößerungen von oben
Shakespeare Jahrbuch 1931, Band 67, Seite 132
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Diese Seite wurde erstellt am 09.10.2008 und zuletzt aktualisiert am: Mittwoch, 23.10.2013