Landesheimatspiele der Provinz Westfalen auf dem Hohenstein bei Witten
Die ehemalige Freilichtbühne auf dem Hohenstein
Im frühen Sommer des Jahres 1926 war der Name der Stadt Witten mit einem Male rings im Ruhrgebiet in aller Munde. Von den Litfaßsäulen, aus den Fenstern der Straßenbahnen und von großen Werbetafeln kündeten Plakate, daß auf dem "Naturtheater" Hohenstein bei Witten im Juli 1926 die "Landesheimatspiele der Provinz Westfalen" mit Schillers "Wilhelm Tell" eröffnet werden. Die Ankündigungen setzten hinzu, daß es sich um ein Freilichttheater handele, und daß die Mitwirkenden sämtlich Laienspieler, also keine Berufsschauspieler seien.
Rückseite einer Postkarte von 1926, Märkische Druckerei und Verlagsanstalt August Pott, Witten
Witten darf sich rühmen, eine der besten und ausgedehntesten Freilichtbühnen Deutschland zu besitzen. Gerade die Nähe des Industriegebietes, der Nachbarschaft der großen Arbeitszentren Dortmund, Bochum, Essen, Hagen gab die Anregung Witten zum Ort einer großen Freilichtbühne zu wählen. So kam denn durch Vermittlung und Unterstützung des Landeshauptmannes der Provinz Westfalen Dr. Franz Dieckmann (* 1875 † 1944), die Tribüne von Haltern, die für rund 5000 Personen eingerichtet ist, auf dem Hohenstein nach Witten. Später (wahrscheinlich Ende 1926, Anfang 1927) wurde die Tribüne auf 6000 Sitzplätze erweitert.
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Seit dem Frühjahr 1926 war in einer Talsenke des Hohensteins auf dem bewaldeten Bergrücken des Ardeygebierges, steil über dem Ruhrtal, gerodet und geebnet worden; eine Tribüne von über sechstausend Sitzplätzen entstand; in dem malerischen Kohlensiepen verbreiterte das städtische Bauamt einen Fußpfad zu einem bequemen Fahrweg von der Wetterstraße aufwärts auf den Hohenstein. Der neue Fahrweg mündete in eine breite Schleife, um die zehn Kassenhäuschen angelegt waren. Und all diese Einrichtungen blickten auf das eigentliche Spielfeld, ein aus einem Tälchen aufsteigendes Wiesenstück von etwa hundert Meter Breite, das von hohen Buchen umgeben war.
Im Halbkreis dieses Buchenhangs verloren sich die Pfade, die dem Spiel als Auftritt und Abgänge dienten. Hier war Platz für Massenszenen. Hinter dem umgehendem Buchenwäldchen versteckten sich Umkleideräume, Frisierstuben, Garderobenhallen und die Aufenthaltsräume für die Spieler. Dieses Naturtheater, die "Landesheimatspiele der Provinz Westfalen auf dem Hohenstein bei Witten a. d. Ruhr" haben in den Sommermonaten der Jahre 1926 bis 1932 verschiedene Spiele dargeboten.
Dr. Konrad Maria Krug: Westfalenspiegel Oktober 1969 (Westfälischer Heimatbund);
Dr. Konrad Maria Krug: Die Freilichtbühne der Stadt Witten, in Witten und Seine Umgebung - Verwaltungsdirektor F. Blome, Witten 1926 (S. 63 - 64)
Der Standort der Freilichtbühne ist hier im Stadtplan von 1926 eingezeichnet (Planquadrat S/8)
Karte als Anhang in: Verwaltungsdirektor F. Blome: Witten und Seine Umgebung, Witten 1926
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Freilichtbühne Hohenstein
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Wittener Volkszeitung 12. Juni 1930
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Diese Seite wurde erstellt am 09.10.2008 und zuletzt aktualisiert am: Dienstag, 27.05.2014