ev. Stadtkirche, Gronau
Baugeschichte der ev. Kirche, Gronau
Die ev. Kirche in Gronau wurde 1886 bis 1887 von Baumeister Trappen aus Bielefeld im gotischen Stil errichtet. Am 1. April 1897 wurde die Kirche eingeweiht.
Glocken der ev. Kirche, Gronau
Das Geläut für die neue Kirche stiftete der Fabricant Gerrit van Delden und seine Gemahlin. Aus Anlaß ihrer Silberhochzeit stellten sie für neue Glocken 4000 Mark zur Verfügung. Es wurden daraufhin von der Glockengießerei Munte in Witten drei Bronzeglocken für insgesamt 3268 Mark gegossen, wie durch Rechnung vom 29. Januar 1897 belegt ist.
Am 27. Januar 1897, zum Geburtstage Seiner Majestät des Kaisers fand mit den Glocken um 12 Uhr Mittags ein Festgeläut statt.
Evangelische Kirchengemeinde Gronau
Die größte Glocke, 930 kg, Durchmesser 1150 mm, Inschrift: Also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab.
Die mittlere Glocke, 550 kg, Durchmesser 960 mm, Inschrift: Gedenke des Sabbathtages, daß du ihn heiligst.
Die kleine Glocke, 362 kg, Durchmesser 840 mm, Inschrift: Kommt her zu mir alle, die ihr Mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken.
Diese Glocken haben dann bis zum Ersten Weltkrieg ihren Dienst verrichtet. Im August 1917 mußten die drei Munte-Glocken zum Einschmelzen abgegeben werden. Am Mittwoch, den 1. August 1917 war in der Kirche die Abschiedsfeier für die Glocken. Danach setzten sämtliche Glocken zum Abschiedsgeläut ein, eine Stunde lang hörte man das altbekannte Lied der Glocken.
Gronauer Nachrichten August 1917; Evangelische Kirchengeschichte Westfalens 1903
Archiv Evangelische Stadtkirche Gronau
Bei der Demontage der Glocken ist man wohl nicht allzu sanft mit den Glocken umgegangen. Eine Putte von einer Glocke war abgebrochen und lag herrenlos in der Nähe der Kirche. Der Sohn von Pastor Döhrmann fand sie und brachte sie seinem Vater. Dieser hat zunächst wohl ein ernstes Gesicht gemacht, daß man nicht nehmen dürfe, was einem nicht gehört. Er hat aber doch die Putte behalten. Von einer seiner Töchter ist dieses Teil einer Glocke später dem Archiv zur Verfügung gestellt worden.
Die heute noch vorhandene Putte
Am 16. Februar 1920 wurden drei neue Gußstahlglocken beim Bochumer Verein bestellt.
Die größte Glocke 1380 mm Durchmesser, Ehre sei Gott in der Höhe, hat den Ton f.
Die zweite Glocke 1100 mm Durchmesser, Gedenke des Sabbattages, daß du ihn heiligst", hat den Ton as.
Die dritte Glocke 950 mm Durchmesser, Kommet her zu mir alle, die ihr Mühselig und Beladen seid, hat den Ton h.
Die Glocken wurden am 13. April 1921 zum ersten mal geläutet.
Aus: 100 Jahre Evangelische Stadtkirche Gronau. 1897 - 1997. Im Auftrage der Evangelischen Kirchengemeinde Gronau bearbeitet und herausgegeben von Hanspeter Dickel.
© 1996 Gronau in Westfalen 1996
Historisches Archiv Krupp, Januar 2002
Homepage der Stadtkirche Gronau
Letzte Aktualisierung dieser Seite: Samstag, 11.05.2013